Die Tiersegnung auf dem Kreuzberg ist mittlerweile eine schöne Tradition. Sie findet jedes Jahr am 3. Oktober, am Vortag zum Fest des Heiligen Franziskus statt. Der Heilige Franz von Assisi ist nicht nur Ordensgründer der Franziskaner, sondern auch Schutzpatron des Tierschutzes und der Umweltgerechtigkeit.
Auch wenn das Wetter mit einsetzendem Regen eher ungemütlich war, zahlreiche Hundehalter ließen es sich nicht nehmen mit ihren Schützlingen zum Kreuzberg zu kommen. Mit dabei natürlich auch der „Klosterhund“, der Bernhardiner Joseph, der von Ludwig Kiesl und Pater Georg Andlinger begleitet wurde. Ein Hingucker waren Melek und Amalia, die beiden kleinen kecken Malteser-Hündchen, die Familie Schonder (Bischofsheim) mitgebracht hatte.
Mensch und Tiere auf dem Kreuzberg seit jeher eng verbunden
Wie eng Mensch und Tiere auf dem Kreuzberg seit jeher verbunden waren, daran erinnerte Pater Korbinian Klinger in seiner Ansprache. Einer Legende nach, gab es in früherer Zeit auf dem Kreuzberg ein Maultier, das allein nur von den Hunden begleitet nach Bad Neustadt zum Metzger gegangen sein soll. „Weder Hunde noch Maultier gingen dem Metzger von der Stelle, wenn die Tiere nicht gefüttert waren. Dann zogen sie ihrer Wege und kamen stets wohlbehalten und mit vollen Körben zurück auf den Kreuzberg. Nie hat sich jemand erlaubt, etwas aus den Körben herauszunehmen.“
Demut und Dankbarkeit als gute Wegweiser
Diese nette Begebenheit erinnerte Pater Korbinian an die enge Verbindung zwischen Mensch und Tier. Er sprach über die, den Menschen anvertraute Verantwortung für den Erhalt und die Pflege der Schöpfung. Dabei gehe es auch darum, dass nicht alles umgesetzt werden sollte, was Menschen sich ausdenken und was machbar sei. Demut und Dankbarkeit sei ein guter Wegweiser für einen vernünftigen Umgang mit den vierbeinigen Freunden.