„Das tut mir leid. Ihr verliert einen so freundlichen Bruder. Seine Freude war oft so ansteckend“, stand schon im ersten Kondolenzschreiben, das uns nach der Bekanntgabe von Fr. Ingberts Tod erreichte. Viele andere bestätigten dies in ihren Äußerungen. Sie bezeugen damit, welch liebvollen, menschenzugewandten Bruder wir mit Ingbert loslassen müssen. Einen Menschen, der mit seinem verschmitzten Lächeln und seiner ruhigen Art unsere Gemeinschaft mit wärmender Atmosphäre erfüllte. Auf ihn schien das Wort wahrhaftig zu passen: „Dort, wo man singt, da lass dich ruhig nieder. Böse Menschen kennen keine Lieder.“
Am 28. August 1942 wurde Ingbert in Frankfurt am Main geboren. Ausgewachsen ist der kleine Alfons jedoch in Mernes im Spessart. Seine Mutter Ottilia Ziegler, geborene Desch, musste ihre 5 Kinder alleine großziehen. Sein Vater Bernhard Ziegler kehrte aus dem Krieg nicht zurück. Schon früh kam Ingbert mit den Franziskanern in Salmünster in Kontakt. Im Jahr 1954 ging er darum auf die Schule des Ordens in Watersleyde. „Da wuchs man eben so in den Orden hinein“, sagte Ingbert. 1963 machte er sein Abitur und trat im gleichen Jahr ins Noviziat der Thüringischen Franziskanerprovinz in Salmünster ein. Wieder war er in Heimatnähe, was ihm als wirklicher Familienmensch fast ein Leben lang vergönnt war. Nur seine Studienzeit in Gorheim-Sigmaringen ab 1965 und ab 1967 im Rahmen des Generalstudiums in München führte ihn die Ferne. Dort widmete sich Ingbert zunächst dem Theologiestudium bis zur Subdiakonenweihe 1966. Dann jedoch begann er sein Studium der Kirchenmusik an der „Hochschule für Musik“. Als leidenschaftlicher Musiker wird uns Ingbert v.a. in Erinnerung bleiben.
Von 1973 bis 2007 begeisterte er nicht nur Schülerinnen und Schüler des Franziskanergymnasiums Kreuzburg in Großkrotzenburg. Vielen Chören in der Umgebung war er ein kompetenter und motivierender Leiter. Jahrelang brachte er den Junioren der „Thuringia“ den Chorlagesang näher und sorgte für deren Stimmbildung. Mit seiner frohen Art brachte er noch fast jedem ein Minimum musikalischen Geschicks bei. „Üben hilft – leider“, war eine seiner Weisheiten. Ingbert komponierte und natürlich spielte er die Orgel treu und verlässlich. Fast jeden Morgen saß er auf dem Orgelbock und übte. Die Aufgabe als letzter Provinzsekretär der „Thuringia“ verrichtete er von 2007 bis 2010. Und so manche Kunstgegenstände tragen die Signatur in seiner feinen Schrift, denn er inventarisierte mit Akribie und großer Geduld die Kunst der alten thüringischen Provinz.
Die Spuren aber, die er in den Herzen der Menschen hinterließ, konnten wir in den letzten Tagen sehen. Nach seinem Schlaganfall am 2. September 2018 versammelten sich immer wieder Menschen an seinem Krankenbett. Als er am Abend des 13. September 2018 starb waren nicht nur Brüder und Familie anwesend. Auch zwei seiner ehemaligen Schüler waren dabei, als er friedlich einschlief.
Sein Platz im „Pferdestall“ wird leer bleiben. Sein Orgelspiel und seinen Gesang werden wir nicht mehr hören. Doch wir sind dankbar, dass wir dieses Leben mit ihm teilen durften. Allen, die Fr. Ingbert in seiner Krankheit beigestanden haben, sagen wir ein herzliches Vergelt’s Gott.
Der Auferstehungsgottesdienst ist am Mittwoch, dem 19. September 2018 um 14.00 Uhr in der Pfarrkirche St. Laurentius in Großkrotzenburg. Anschließend ist die Beisetzung auf dem Friedhof.
Viele Jahre kannte ich Alfons (Fr. Ingbert) und bekam tief betroffen die Nachricht seines Todes in der Reha in Bad Wildungen. Erst Ende August traf ich ihn unverhofft beim Einkaufen und erfreute mich an seinem herzlichem Gruß.
Ruhe in Frieden, lieber Alfons
Sehr geehrte, liebe Mitbrüder von Frater Ingbert,
die Nachricht von Ingberts Tod hat mich sehr betroffen und tief traurig gemacht. Als Musiker habe ich Ingbert sehr geschätzt, als Franziskaner hat er mein Weltbild maßgeblich mit gestaltet und als Mensch war er einzigartig und wunderbar!
Ruhe in Gottes Frieden mein Lieber! (Norbert Gondolf, Abijahrgang 1977; Internatsschüler von 68-77)
ich kenne Fr. Ingbert lange, lange Jahre persönlich, für uns war er Alfons. Ein Mensch der jeden erst genommen hat und auch immer zur Hilfe bereit. Wir vermissen Ihn sehr und sind unendlich traurig. Lebe Wohl Fr. Ingbert (Alfons).
Ein absolut toller Musiklehrer und darüberhinaus begeisternder Musiker. Ich als Kreuzburgschüler durfte mit ihm so manchen Auftritt stemmen – und er hat uns jungen Nachwuchsmusikern bestimmt, aber immer mit einem freundlichen Lächeln gezeigt, wo es langgeht. Ein grossartiger Mensch, stets bescheiden, aber höchst kompetent in allen Bereichen. Schade, dass er nicht mehr unter uns weilt, aber er wird jetzt bestimmt mit den Engeln da oben fröhlich musizieren… Mach’s gut, Fr. Ingbert!
Meine Condolances fuer die Brueder und Familie van Bruder Ingbert. Ich bin tief betroffen. Wir haben mit dem Kammerchor so viele schoene Stunden erlebt. Das halte ich in guter Erinnerung. ( Jahrgang 1984)