25.08.2023 Tauwetter-Redaktion

Geistlicher Missbrauch

Mir fehlen die Worte...

Titel der Ausgabe Tauwetter Nr. 2/2023
Klick auf Bild öffnet PDF-Datei

„Mir fehlen die Worte…“

So lautet das Vorwort in der Zeitschrift Diakonia in der Ausgabe 1/2023 zu sexuellem Missbrauch. Klaus Vellguth erläutert die Gestaltung mit seiner Unsicherheit, ob es ein einführendes oder ein einfühlendes Editorial werden soll.

Auf der „materialen“ Ebene der Aufarbeitung habe Kirche viel Positives geleistet, über das sich einführend berichten lässt. Auf der „modalen“ Ebene fehle es noch immer an authentischer Zeichenhaftigkeit, an real geweinten Tränen angesichts des Leids der Betroffenen, für die eine einfühlende Hinführung angemessen ist.

„Doch damit die Aufarbeitung der Missbrauchskultur nicht Ausdruck und Werkzeug genau der Kultur wird, gegen die sie doch eigentlich angetreten ist, braucht es authentische Gesten und insbesondere für die Betroffenen spürbare Emotionen der Empathie, der Sympathie und Solidarität“.

Das eine sollte das andere nicht ausschließen, sondern komplementär ergänzen, um sich glaubwürdig einer Aufarbeitung zu stellen. Dies gilt ebenso für den Bereich des Geistlichen Missbrauchs, der lange Zeit im kirchlichen Bereich nur unzureichend wahrgenommen wurde. Diese TAUWETTER-Ausgabe zeigt die Verstöße gegen das spirituelle Selbstbestimmungsrecht auf, wie sie sich in (Neuen) Geistlichen Gemeinschaften und Orden finden.

Sie ergänzt die vorhergehende Ausgabe zu sexualisierter Gewalt um die Aspekte der Erinnerungskultur und das Handeln des Vatikans. Zudem benennt sie den Umgang der Deutschen Franziskanerprovinz mit dem Thema „Missbrauch“ und bietet ein ausführliches Literaturverzeichnis zur Vertiefung.

„mir fehlen die Worte…“ Eine Zeitschrift wie TAUWETTER macht naturgemäß viele Worte, um möglichst umfassend zu informieren. Das Ziel ist gleichermaßen, für die Thematik und die Betroffenen zu sensibilisieren. Entscheidend ist die innere Haltung, aus der dann die äußere Handlung erwächst.

Mögen die Worte dazu beitragen, die von Klaus Vellguth geforderten spürbaren Emotionen der Empathie, der Sympathie und Solidarität zu wecken, um das Leid der Betroffenen und das Geschehene wahrzunehmen und ihnen Gerechtigkeit widerfahren zu lassen. Mögen sie dazu beitragen, die eigene spirituelle Selbstbestimmung zu stärken und einen befreienden Glauben zu leben.

Dies wünscht Ihnen Ihre Tauwetterredaktion.

Öffnen der Ausgabe (PDF-Datei)

Redaktion Tauwetter

Dinko Aracic, Peter Amendt ofm, Stefan Federbusch ofm.
Verantwortlich im Sinne des Presserechts: Jürgen Neitzert ofm

Das Heft Tauwetter können Sie auch in gedruckter Form bestellen unter

Redaktion Tauwetter
Redaktionsleiter Stefan Federbusch ofm
Sankt Anna Straße 19
80538 München
Tel. 089 211 26 162

www.tauwetter.franziskaner.de
eMail: tauwetter@franziskaner.de


Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert