Oft ist das, was uns beschäftigt, uns sorgt und uns Angst macht, auch die Quelle für das, was jetzt dran ist. Mit dem Blick auf die Welt aus ihrer Perspektive kommentieren Franziskaner jeden Freitag, was sie wahrnehmen.
Sie sind wieder unterwegs, die Weisen aus dem Morgenland und ziehen von Tür zu Tür. Die Tradition lässt diese Weisen aus verschiedenen Ländern kommen, unterwegs zu einem gemeinsamen Ziel. Das macht ihre Unterschiedlichkeit vergessen.
In unserer Christmette in München ergab sich ein schönes Bild. Am Altar standen Zelebranten aus vier Kontinenten und feierten gemeinsam das Geheimnis der Heiligen Nacht. Menschen, die nicht immer der gleichen Meinung sind, weil sie aus sehr unterschiedlichen Kulturen kommen, nämlich aus Asien, Afrika, Amerika und Deutschland. Unterschiedliche Kulturen feiern gemeinsam und werden damit zum Gegenbild zu den Debatten um Migration und Integration und um Leitkultur.
Wenn Leitkultur auf das Aufstellen eines Christbaumes reduziert wird, dann mag das europäisch oder amerikanisch sein, hat aber wenig mit einer christlich geprägten Kultur zu tun. Gerade das Christentum lebt davon, dass es sich in verschiedenen Kulturen inkulturiert und deshalb unterschiedliche Ausprägungen hat. Das ist gerade die große Herausforderung, nämlich Menschen in ihrer Unterschiedlichkeit zusammenzuführen, ohne sie gleichzuschalten.
Eine christlich geprägte Gesellschaft fordert deshalb nicht, dass alle sich als Christen verstehen, sondern dass christliche Grundsätze wie Menschenwürde, Freiheit und Gerechtigkeit das Miteinander bestimmen, sowie das Übernehmen von Verantwortung füreinander. Das wären Eckpunkte einer immer wieder geforderten christlich geprägten Leitkultur. Menschen ausgrenzen ließe sich damit nicht, aber das Miteinander der Menschen fördern und das, was einem Menschen heilig ist, respektieren.
Der Blick zurück, der Blick nach vorn, und der Blick nach innen.
Franziskaner kommentieren, was wichtig ist.
Jeden Freitag auf franziskaner.de
Es wurde höchste Zeit, dass auch an dieser Stelle dem unsäglichen Leitkultur-Unfug endlich einmal Paroli geboten wurde. Danke!