Oft ist das, was uns beschäftigt, uns sorgt und uns Angst macht, auch die Quelle für das, was jetzt dran ist. Mit dem Blick auf die Welt aus ihrer Perspektive kommentieren die Franziskaner jeden Freitag, was sie wahrnehmen.
„Bad news are good news“ – schlechte Nachrichten sind gute Nachrichten, denn sie bewirken Aufmerksamkeit und Profit. Kommentatoren bieten sie einen weitaus stärkeren Anreiz zu Auseinandersetzung und Kritik. Doch sie ziehen mich oft runter und (ver)führen zu einer einseitigen Wahrnehmung von Wirklichkeit. Gute Nachrichten haben es in aller Regel schwer, denn sie schaffen es meist nur einmal in die Schlagzeilen und verschwinden sofort wieder, während Aufregerthemen oft tagelang, manche gar monatelang das mediale Geschehen bestimmen.
Dabei gibt es sie, die positiven Meldungen. Haben Sie zum Beispiel mitbekommen, dass das Schreddern von Millionen männlicher Küken zum Jahresende verboten wird? Bis dahin sollen marktreife Verfahren zur Geschlechtsbestimmung im Brut-Ei zur Verfügung stehen.
Und haben Sie mitbekommen, dass eine Novelle des Verpackungsgesetzes vorsieht, dass Restaurants, Bistros und Cafés künftig verpflichtet werden, Mehrwegbehälter für ihre Produkte zum Mitnehmen anzubieten? Ziel ist es, die Verpackungsflut im togo-Bereich einzudämmen. Dazu zählt auch die Pfandpflicht für Getränkeflaschen aus Plastik ab dem kommenden Jahr. Oder haben Sie mitbekommen, dass die Rechte der vermeintlich Schwächsten, die Rechte der Kinder im Grundgesetz verankert werden sollen?
Und dann war da noch der 80. Geburtstag eines evangelischen Theologen und Soziologen, der unglaublich viel bewegt hat. Jürgen Micksch (geb. 20. Januar 1941) trug wesentlich bei zur Einführung der Woche ausländischer Mitbürger (heute: Interkulturelle Woche), er gründete Pro Asyl und die Obdachlosenzeitung BISS. Als Vorsitzender des Interkulturellen Rates in Deutschland initiierte er die Internationalen Wochen gegen Rassismus, das Abrahamische Forum und das Deutsche Islamforum. Ein Kommentar ist normalerweise keine Laudatio. Aber in diesem Fall: Mein Respekt für diese Lebensleistung und Glückwunsch!
Diese good news mögen Sie zu einem Perspektivenwechsel anregen: Was sind für Sie die schönsten Meldungen dieser Woche? Gute Nachrichten gehen schnell unter. Sorgen Sie doch für ihre Verbreitung!
Der Blick zurück, der Blick nach vorne, und der Blick nach innen.
Franziskaner kommentieren, was wichtig ist.
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