Bruder Gabriel Zörnig

Franziskanisch unterwegs. Rückblick 2023

Pastoral auf dem Campingplatz. Bruder Gabriel in Ecktannen in Mecklenburg-Vorpommern vor seinem Wohnmobil.

Ein Mitbruder, fragte mich, was ich im Winter mache, wenn ich nicht mehr mit dem Wohnmobil unterwegs bin. Antwort: „Ich mache Urlaub!“ Darauf der Mitbruder „Das machst du doch das ganze Jahr über!“

Ja, ich fahre mit dem Wohnmobil durch das schöne Mecklenburg: Ostsee, Rostock und Schwerin, Mecklenburger Seenplatte… Ich bin auf Campingplätzen, am Strand, im Ostseestadion, der Landeshauptstadt, auf der Insel Poel usw. Klingt doch super!

Ich mache auch an sozialen Brennpunkten halt, fahre in verlassene Orte, wo kaum noch gesellschaftliches Leben stattfindet und auf die „Fusion“, ein viertägiges Musikfestival in Lärz mit ca. 70.000 jungen Menschen.

Bruder Gabriel Zörnig. Bild von Lukas NeuIch spreche Menschen an, überwiegend Nichtchristen, Menschen, die Kirche und Gott nur vom Hörensagen kennen, wenn überhaupt. Ich komme mit Menschen sehr leicht ins Gespräch. Berliner sind offen. Schnell kommen wir auf Themen des eigenen Lebens, Krisen in Familie oder Beruf, Perspektivlosigkeit, Enttäuschung. Ich lasse mich nicht irritieren vom Wort: „Ich habe nichts mit Kirche zu tun!“ Im Gegenteil: „Haben Sie denn schlechte Erfahrungen gemacht?“

In der Regel bin ich im Team unterwegs. Zu zweit, auch mal zu dritt. Wichtig, dass es harmoniert, dass wir eben gemeinsam unterwegs sind. Es ist eine Lebens- und Glaubensgemeinschaft. Das Evangelium des Tages gibt uns Richtschnur, Kirchenbesuch, Angelus… Am Abend schauen wir, was Gott und wir daraus gemacht haben.

Spontanität ist eine gute Grundlage für franziskanisch unterwegs. Trotz Plan kommt es oft anders. Es geht einfach und bescheiden zu. „Unser Kloster ist die Welt!“ Im regelmäßigen Blog wird reflektiert und auch aufgearbeitet: Wie bunt die Touren sind, wie viele unterschiedliche und spannende Menschen wir getroffen und Orte besucht haben.

Wie einen Blumenstrauß halte ich das letzte Jahr in Händen, danke Gott für seine Begleitung, der Provinz für die Möglichkeit „itinerant“ zu sein, dem Wohnmobil, in die Jahre gekommen, mich doch zuverlässig zu tragen. Danke auch an alle, die mich unterstützen, finanziell, moralisch und tatkräftig.

 

Das Projekt „franziskanisch unterwegs“ findet in Kooperation mit dem Erzbistum Hamburg statt.

Direkte Informationen von Bruder Gabriel in seinem Blog franziskanisch-unterwegs


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