Papst Franziskus hat Pater Hanna Jallouf von der Kustodie des Heiligen Landes die „Blume der Dankbarkeit“ überreicht. Dieser Preis wird vom Dikasterium für den Dienst der Nächstenliebe verliehen.
Der Franziskaner Pater Hanna ist Pfarrer in Knaye, einem der drei christlichen Dörfer im Oronte-Tal neben Yacoubieh und Gidaideh. Es liegt 50 km von Idlib entfernt, der letzten Bastion, die noch in den Händen der islamistischen Rebellen der Tahrir al-Sham-Milizen ist. Die Milizen gelten als Nachfolgeorganisation der al-Nusra-Front und bekämpfen das Regime des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad.
Seit Beginn des Krieges in Syrien im März 2011 hat sich P. Hanna mit der Hilfe seines Mitbruders P. Luai Bsharat um die Ärmsten seiner Pfarrei gekümmert und für den Erhalt der kleinen christlichen Gemeinde gesorgt. Diese zählt etwas mehr als 1100 „Seelen“, Lateiner, armenisch-orthodoxe und griechisch-orthodoxe Christen, die um die Klöster Sankt Joseph und Unserer Lieben Frau von Fatima versammelt sind. Die zwei Franziskaner sind die einzigen Priester, die in der Gegend blieben. „Als der Krieg ausgebrochen ist, sind alle Priester, die noch da lebten, weggegangen oder geflüchtet“, erinnert sich P. Hanna. Zahlreiche Kirchen, armenisch-orthodoxe und griechisch-orthodoxe Gotteshäuser wurden zerstört oder in Brand gesetzt.
„Der Krieg und die Sanktionen haben zu Tod und Vernichtung geführt, aber auch zu einer extremen Armut. Heute ist einiges bitter nötig: Es fehlt an fließendem Wasser, Strom, Medikamenten. Die Preise sind sehr hoch, aber wir müssen durchhalten. Wir tun unser Möglichstes, um allen zu helfen, insbesondere den am meisten gefährdeten Menschen. Die göttliche Vorsehung hat uns nie an etwas mangeln lassen.“
